© ahFränkischer Karpfen – Wenn Ihr Aufenthalt in Franken auf einen Monat mit „r“ fällt (September bis April), sollten Sie unbedingt einmal gebackenen Karpfen kosten. Der schmackhafte Teichbewohner zählt zu den fränkischen Spezialitäten und blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück.
Typischerweise wird der Fränkische Karpfen längs halbiert, für die frittierte Version in Weizenmehl gewälzt (gern auch mit Semmelbröseln) und in Fett goldbraun ausgebacken. Die Bestellung „Karpfen blau“ hingegen sieht die Zubereitung des begehrten Speisefischs im Bier- oder Essigsud vor. Als Beilage genießen Sie einen feinen Kraut- und Kartoffelsalat. Wahre Franken verspeisen den Karpfen übrigens von der Schwanzflosse Richtung Kopf – samt Flossen, die so himmlisch kross schmecken wie Chips.
Grete Mikisch, eine bekannte Mundartdichterin aus Franken, über den Aischgründer Karpfen:
„Von September bis April,
weiß jeder Franke, was er will.
Do wer’n Karpfen gern genossen,
vom Kopf o bis zur Hinterfloss’n. (…)“
Schon im Mittelalter kam der Karpfen regelmäßig auf den Tisch. Als fleischloses Mahl fand er vor allem in Klöstern zur Fastenzeit großen Anklang. Aufgrund seiner Schmackhaftigkeit und einfachen Haltung wurden immer mehr Teiche für die Karpfenzucht ausgehoben. Auf den Karpfen wirken Temperaturen von 20 bis 25 Grad besonders appetitanregend. Somit wirkt sich das sommerliche Klima maßgeblich auf seine Größe aus. Übrigens werden die meisten Karpfen als Jungtier in die Teiche gesetzt, da die zum Laichen benötigte hohe Wassertemperatur nur selten erreicht wird.
Ausflugsziel: Aischgründer Karpfenmuseum
Bei einem Ausflug in das Aischgründer Karpfenmuseum können Sie dem Fränkischen Karpfen näher auf den Grund gehen. Das Museum befindet sich in Neustadt an der Aisch, nur ca. eine Autostunde vom Ferienhof Kaiser in Elbersroth entfernt. Werfen Sie gern einen Blick auf die Website des liebevoll gestalteten Karpfenmuseums. Nördlich von Neustadt a.d. Aisch tummeln sich die populären Aischgründer Spiegelkarpfen in unzähligen Karpfenteichen. Da bietet sich nach einem Gasthausbesuch – mit einem leckeren Karpfengericht im Magen – ein Spaziergang geradezu an.
Fränkischer Karpfenradweg
Auf dem Fränkischen Karpfenradweg erradeln Sie sich Wissenswertes über die fränkische Teichwirtschaft und Fischerei. Der Radweg führt an dem Teich-Idyll entlang, das sich zwischen dem spätmittelalterlichen Dinkelsbühl und der Großstadt Erlangen erstreckt. Karte – Fränkischer Karpfenradweg
Foto: © ah
